Kinder und Jugendliche wachsen in sehr unterschiedlichen Familienkonstellationen auf. Ein zentraler Faktor dabei ist, ob sie mit beiden oder nur mit einem Elternteil zusammenleben.
Familien mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland 2019: 8,19 Mio. (mit 1 Kind 51%, 2 Kindern 37%, 3 und mehr Kindern 12%)
⇒ darunter Alleinerziehendenfamilien mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland 2019: 1,52 Mio.
(Anteil an den Familien mit Kindern unter 18 Jahren insgesamt: 19%)
(mit 1 Kind 66%, 2 Kindern 27%, 3 und mehr Kindern 7%)
Die letzten zwei Jahrzehnte waren durch einen Rückgang der Familien in Deutschland gekennzeichnet. Während es 1996 noch rund 13,2 Mio. Familien gab, ist die Anzahl im Jahr 2019 auf 11,2 Mio. Familien gefallen. Betrachtet man nur die Familien mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren, wurden 2019 8,19 Mio. Familien gezählt.
Kinder und Jugendliche wachsen in ganz unterschiedlichen Familienkonstellationen auf. Es gibt beispielsweise Stieffamilien, Patchworkfamilien, Alleinerziehendenfamilien, Pflegefamilien, unverheiratete und verheiratete Eltern oder Regenbogenfamilien (Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern). Ein bedeutender Faktor für Kinder und Jugendliche ist dabei, ob sie mit beiden oder nur mit einem Elternteil zusammenleben. In Paarfamilien können sich beide Elternteile die Erziehungsaufgaben, aber auch die Aufgaben zur Bewältigung des Alltags und das Erwirtschaften des Familieneinkommens aufteilen. Wachsen Kinder und Jugendliche mit nur einem Elternteil im Haushalt auf, muss dieser die benannten Aufgaben meist überwiegend allein bewältigen. Hinzu kommt, dass dieser Lebensform in der Regel eine Trennung oder Scheidung vom zweiten Elternteil vorausgegangen ist, die auch zu (hohen) psychischen Belastungen beim alleinerziehenden Elternteil und den Kindern und Jugendlichen führen kann.
Die meisten Kinder und Jugendlichen wachsen in einem Paarfamilienhaushalt auf, also zusammen mit einem als Ehepaar oder als Lebensgemeinschaft zusammenlebenden Paar. Alleinerziehendenhaushalte nehmen 2019 einen Anteil von gut 16% an allen Familien mit Kindern unter 18 Jahren ein. Der Anteil der Alleinerziehendenfamilien steigt zum einen mit dem Alter der Kinder. Zum anderen hatte er über einen langen Zeitraum deutlich zugenommen, verringerte sich dann nach 2016 wieder leicht.
Gleichzeitig steigt der Anteil der Eltern mit jungen Kindern mit Erwerbsbeteiligung. Inzwischen sind in der Hälfte der Paarfamilien mit unter 6-jährigen Kindern beide Partner erwerbstätig, 2006 betraf dies erst 41%. Für die Gruppe Alleinerziehender mit Kindern im Alter von unter 18 Jahren zeigt sich ebenfalls ein Anstieg der Erwerbsbeteiligung, und zwar von 67% auf knapp 73% innerhalb von 10 Jahren.
Die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe stellen für viele Kindern und deren Familien eine wichtige Stütze dar, beispielsweise im Rahmen der Angebote der Kindertagesbetreuung. Die Unterstützung der Familien durch Angebote der Kinder- und Jugendhilfe betrifft beispielsweise die Ermöglichung bzw. Erleichterung der Erwerbsbeteiligung oder eine Entlastung bei den alltäglichen Aufgaben und Herausforderungen.